Bachelor / Master Zebi 2023

Von der Medizinischen Praxisassistentin (MPA) zur Ernährungsberaterin mit Bachelor

Unsere Studentin steht mit beiden Beinen im Leben. Während sie Teilzeit als MPA arbeitet, schliesst sie ihr Studium in Ernährung und Diätetik ab. Die angehende Ernährungsberaterin gibt uns einen Einblick in ihren Alltag zwischen Studium und Job.

Stephanies Agenda ist ziemlich voll. Neben ihrer Stelle als medizinische Praxisassistentin (MPA) in einem Gesundheitscenter absolviert sie parallel das obligatorische Praktikum innerhalb ihres Bachelorstudiums Ernährung und Diätetik an der FFHS. Sie befindet sich auf der Zielgeraden zu ihrem Traumberuf Ernährungsberaterin. «Die Kombination von Ernährungswissen, Medizin sowie Psychologie passt perfekt für mich», sagt Stephanie zu ihrer Studienwahl, «zumal ich mein Vorwissen als MPA mitbringen kann».


Mehr Verantwortung und Entscheidungsstärke durch ein Studium

Für die 26-Jährige war schon bei ihrem Lehrabschluss klar, dass sie weiterstudieren möchte. Ihr Beruf gefällt ihr dennoch sehr. «Es ist sehr vielfältig. Ich arbeite mit einem grossen Team von Haus- bis Kinderärzten und Spezialisten». Dennoch fühlt sie sich als MPA auf die Dauer etwas unterfordert: «Man hat quasi keine Entscheidungskraft. Und ich möchte auch meine eigenen Entscheidungen treffen.»

Nun ist sie bereits im achten Semester des Studiums, hat alle Module erfolgreich absolviert und ihre Bachelorthesis abgeschlossen: «Es war schon ein tolles Gefühl, die Arbeit abzugeben». In ihrer Thesis führte sie eine Datenanalyse über Fleischersatzprodukte im Hinblick auf Verarbeitungsgrad, Nachhaltigkeit und Nährwertzusammensetzung durch. Dabei untersuchte sie Fleischalternativen wie Vegi-Plätzli oder Tofuprodukte von Migros und Coop.

«Wenn du einmal Vollzeit gearbeitet hast, ist es nicht einfach, zurückzustecken und nichts mehr zu verdienen.»

Ansonsten legt Stephanie bei ihrer Ernährung Wert auf Flexibilität. Sie achte auf ausgewogene Hauptmahlzeiten, aber gönne sich zwischendurch auch etwas «Ungesundes» wie ein Dessert. «Wenn ich mit meinen Freuden unterwegs bin und wir Lust auf Pommes haben, lasse ich mir das sicher nicht entgehen», lacht sie. «Ernährung sollte unkompliziert und ohne Zwang sein». Sie koche sehr gern, momentan sei «Linsenbolognese mit Pasta» ihr Lieblingsgericht.

Stephanie wohnt derzeit noch zu Hause bei ihren Eltern und finanziert ihren Lebensunterhalt selbständig. Das war auch ausschlaggebend, weshalb sie sich für die FFHS und nicht für ein Vollzeitstudium entschieden hatte. «Wenn du einmal Vollzeit gearbeitet hast, ist es nicht einfach, zurückzustecken und nichts mehr zu verdienen».

Bei der FFHS lernt man nicht alleine

Während des Studiums arbeitete sie 60 Prozent und besuchte den Präsenzunterricht alle zwei Wochen in Bern. Sie schätze beides an der FFHS, sowohl das Onlinestudium als auch den Unterricht in der Klasse. «Den Kontakt untereinander, das braucht es schon», ist sie überzeugt. Stephanie hat sehr schnell eine Lernpartnerin gefunden, mit ihr hat sie viele Gruppenarbeiten gemacht und auch vor Prüfungen gemeinsam geübt. «Das war sehr hilfreich».

Ein berufsbegleitendes Bachelorstudium ist eine Herausforderung, welche die junge Frau erfolgreich gemeistert hat. Auch wenn es viel Disziplin benötigt, wie sie zugibt. Ausgleich findet sie vor allem im Sport, sie ist sehr engagiert im Turnverein ihres Dorfes. «Beim Gruppensport überlegt man sich nicht, jedes Mal, will ich jetzt dahin, sondern man geht einfach in die Trainings.»

Begeisterung für den Beruf

Man spürt Stephanies Begeisterung für ihren zukünftigen Beruf. Im Studium hat sie vor allem der psychologische Teil fasziniert, der zwar sehr anspruchsvoll gewesen sei, aber auch die biochemischen Stoffwechselvorgänge im Körper und die verschiedenen Krankheitsbilder haben sie sehr interessiert. Themen, die sie fortan in der Praxis selbst anwenden kann.

Das Bachelorstudium beinhaltet eine einjährige obligatorische Praxisausbildung in der Ernährungsberatung im Umfang von 60 Prozent.  Dort war sie im ambulanten sowie stationären Bereich im Einsatz. «Im ambulanten Setting sind ganz andere Skills gefragt. Man kann sich mehr auf den Patienten einlassen», so Stephanie. Beratungssituationen werden im Studium oft «geschauspielert», um sie zu üben. Umso mehr schätzt sie jetzt die Arbeit mit echten Menschen: «Am Schönsten ist natürlich eine positive Rückmeldung von Patienten, wenn jemand wiederkommt und sagt, dass es funktioniert hat».

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