Maturität / FMS Zebi 2024
Berufsmaturität als Sprungbrett für die Karriere
Ehemalige BM-Absolventinnen und -Absolventen zeigen, wo sie heute stehen und blicken auf die Berufsmaturität zurück. Wie hat die Berufsmaturität sie geprägt? Würden sie dir die Berufsmaturität empfehlen?
1 Jahr nach der BM
Tanja Z'graggen. Ausbildung zur Fachfrau Betreuung Kinder mit lehrbegleitender BM von 2017-2020. Heute ist sie stellvertretende Gruppenleiterin im Chinderhus Maihof. Sobald die Pandemie das Reisen wieder ermöglicht, möchte sie einige Zeit in einem südafrikanischen Kinderdorf auf der Krankenstation tätig sein. Ihr Plan ist, im Herbst 2022 die Ausbildung zur Physiotherapeutin an der Fachhochschule aufzunehmen. Den Bachelor möchte sie mit einem Master of Advanced Science in physiotherapeutischer Rehabilitation ergänzen. Sie ist gespannt, wo ihr Weg sie hinbringen wird udn welche Türen sich unterwegs noch öffnen werden.
«Obwohl ich in der Sekundarschule gute Noten hatte, wollte ich nicht weiter zur Schule zu gehen. Ich wollte praktisch arbeiten, am liebsten mit Menschen. Ich habe mich dann für die lehrbegleitende BM entschieden. Für mich war es die perfekte Möglichkeit um mich zeitgleich theoretisch wie auch praktisch zu fördern und fordern. Natürlich ist es herausfordernd, es erfordert ein hohes Mass an Selbständigkeit, Zuverlässigkeit sowie natürlich Verantwortungs- und Pflichtbewusstsein. Was ich jedoch garantieren kann, ist, dass sich jede Anstrengung dafür lohnt! Die Berufsmaturität an sich ist ein echtes Sprungbrett für die Karriere, man steht bildungstechnisch direkt an einem ganz anderen Platz, es bieten sich einem direkt viel mehr Möglichkeiten an und man hat quasi direkten Zugang zu interessanten und attraktiven Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Es ist eine Investition in die Zukunft. Zudem hatte ich jeden Tag die Möglichkeit, an mir selbst und der Herausforderung zu wachsen und mich weiter zu entwickeln. Ich habe mir viele Fähigkeiten aneignen können, welche neben meines zugenommenen Sachverstandes auch meine persönliche Entwicklung sehr positiv beeinflusst haben. Ich bin froh diesen Weg gegangen zu sein und freue mich auf weitere Herausforderungen.»
5 Jahre nach der BM
Sandro Roth. Ausbildung zum Kaufmann EFZ E-Profil mit lehrbegleitender Berufsmaturität von 2013-2016. Nach erfolgreichem Absolvieren der Passerelle befindet Sandro Roth sich heute im Bachelor-Studium der Philosophie und Psychologie an der Universität Bern.
«Die BM ist doch viel zu schwierig! Man lernt ja eh etwa das Gleiche und muss dafür viel mehr Zeit aufwenden! Und sowieso - ich kann sie ja auch nachher noch machen. Das sind Gedanken, die auch mir damals im Kopf rumschwirrten. Dafür entschieden habe ich mich trotzdem - und bereut habe ich das nie.
Erstens ist die BM viel machbarer als ich das zu Beginn befürchtete. Mit der richtigen Einstellung und dem nötigen Willen lässt sie sich sehr gut meistern! Zweitens lernt man, weiterzudenken, tiefer zu blicken und besser zu verstehen als andere. Die Fähigkeit, nicht voreilig aufzugeben und stattdessen nochmals tiefer zu bohren, hilft mir auch heute noch im Studium und im Leben. Und drittens: Ja, das stimmt. Du kannst sie auch nachher noch machen. Aber wieso nicht einfach jetzt schon probieren, im schlimmsten Fall reduzieren und im besten ein Jahr an Lebenszeit gewinnen?
Machs wie ich und folge dem Rat meines Grosis: «Probiere gohd öber Studiere.» Ich hab es probiert, geschafft - und studiere jetzt mit einer Lehre im Gepäck an der Uni. «Probiere chond äbe vorem Studiere.»»
10 Jahre nach der BM
Vanessa Kunz. Ausbildung zur Kauffrau EFZ E-Profil mit lehrbegleitender Berufsmaturität von 2007-2010. Anschliessend Gründung ihrer eigenen Unternehmung im Bereich Eventplanung und kontinuierliche Weiterbildung, darunter zur Tourismusfachfrau HF.
«Ich absolvierte die BM, um für die Berufswelt optimal gerüstet zu sein. Die Zeit an der Berufsmaturitätsschule in Willisau war zwar intensiv, doch ich würde diesen Weg sofort wieder wählen. Wir hatten engagierte Lehrpersonen, die uns zu immer höheren Leistungen anspornten. Durch die BM verfüge ich über ein breites Allgemeinwissen und verstehe seither mehr vom Leben, von den wirtschaftlichen und politischen Zusammenhängen. Und ich bin auch selbständiger geworden. Auch mein Selbstvertrauen stieg. Die an der BM erworbenen Kompetenzen sind mir in meinem Studium zur «Tourismusfachfrau HF» und bei der Gründung und Führung meiner eigenen Unternehmung sehr zugutegekommen.
2021 bin ich bereits acht Jahre selbständig und durfte in meiner Geschäftstätigkeit viele weitere wertvolle und praktische Erfahrungen sammeln. Was mich seit meinem Abschluss begleitet, ist der Wunsch nach Wissen und Weiterbildung. Daher habe ich immer parallel zu meiner Arbeit verschiedene Kurse und Diplome gemacht. Mir fiel es glücklicherweise sehr leicht, mich auch während meines Firmenaufbaus weiterzubilden, da ich die Kombination von Arbeit und Lernen bereits während meiner Lehrzeit kennen und lieben gelernt habe. Mein Tätigkeitsfeld hat sich dadurch im Verlaufe der Jahre weiterentwickelt. Heute bin ich neben der Eventplanung vermehrt für Firmen in den Bereichen Marketing und Kommunikation tätig. Aktuell mache ich eine Weiterbildung im Professional Writing.»
20 Jahre nach der BM
Brahim Aakti. Ausbildung zum Konstrukteur EFZ bei Schindler Aufzüge AG mit lehrbegleitender Berufsmaturität von 1998 bis 2002. Anschliessend berufsbegleitendes Studium der Maschineningenieurwissenschaften an der Hochschule Luzern – Technik & Architektur und der ETH Zürich. Nach langjähriger Tätigkeit in der Industrie und an der Hochschule Luzern für Technik und Architektur ist Brahim Aakti seit 2018 Gemeinderat und Direktor Schule und Kultur in Emmen.
«Während der Berufslehre und der BM habe ich mein Interesse für Mathematik und Physik entdeckt. Ich habe ausserdem gelernt, konsequent und diszipliniert auf ein Ziel hinzuarbeiten. Mit der abgeschlossenen Lehre und der BM habe ich über einen zweifachen Abschluss verfügt: Ich war arbeitsmarktfähig und konnte studieren gehen, auch zu einem späteren Zeitpunkt. Man schlägt mit der BM zwei Fliegen auf einen Streich.»
Wir danken unseren Gesprächspartnerinnen und -partner!