Geomatiker/in: geosuisse stellt vor
Geomatiker und Geomatikerinnen sind DIE Profis des 3. Jahrtausends. Sie prägen unseren Alltag und stellen die Geodaten bereit, welche die Basis der digitalisierten Welt bilden. Es ist ein zukunftsträchtiger Beruf mit engem Bezug zu technologischen Innovationen und unserem Lebensraum.
Berufsbild
Die Geoinformationen gelten als wichtige Ressource des 21. Jahrhunderts. Nur mit genauer Kenntnis des Raumes, seiner Beschaffenheit, Nutzung und Entwicklung lassen sich Entscheide zuverlässig umsetzen und deren Folgen abschätzen.
Geoinformationen sind eine wesentliche Grundlage zur Abbildung und Analyse rechtlicher, technischer, sozialer, raumplanerischer, ökologischer und ökonomischer Sachverhalte räumlich begrenzter Gebiete. Zu diesem Zweck müssen Geoinformationen bzw. entsprechende Daten erfasst, bearbeitet, dargestellt und wieder ausgegeben werden. Nur ausgebildete Fachpersonen können diese Aufgaben effizient und in ausreichender Qualität ausführen. Deshalb werden in Betrieben, überbetrieblichen Kursen und Berufsfachschulen gemeinsam Geomatikerinnen und Geomatiker ausgebildet.
Die Ausbildung in Kürze
Dauer
Die berufliche Grundbildung dauert 4 Jahre.
Abschluss
Nach erfolgreichem Abschluss erhalten Sie ein eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) mit dem Titel «Geomatikerin / Geomatiker EFZ».
Die Schwerpunkte
Die berufliche Grundbildung «Geomatikerin / Geomatiker EFZ» kann in zwei Schwerpunkten absolviert werden:
- Vermessung
- Geoinformation
Vermessung
Im Bereich Vermessung werden Grundstücksgrenzen präzise vermessen und mit Vermessungsmarken im Gelände gekennzeichnet, um sowohl das Gelände als auch das Eigentum zu schützen. Ein weiterer Aspekt ist die Bau- und Ingenieurvermessung. Bei Neubauten wird der genaue Standort des neuen Gebäudes bestimmt. Es werden Aushub-Volumen berechnet, digitale Geländemodell erfasst und Referenzhöhen angegeben. Bei grossen Bauwerken wie Staumauern usw. werden Präzisionsmessungen erstellt, damit man kontrollieren kann, ob sich das Bauwerk verändert hat. Diese verschiedenen Messmethoden werden in Skizzen und Berichten protokolliert, um eine nachvollziehbare Dokumentation der Arbeiten zu gewährleisten.
Geoinformation
Im Bereich Geoinformation ist der Aufbau einfacher, plattformübergreifender Datenbanken entscheidend, die regelmässig aktualisiert werden müssen. Wichtige Aufgaben umfassen die Erstellung von Geländemodellen, Landkarten mit Höhenlinien und digitalen Stadtmodellen. Zur Automatisierung werden Skripte programmiert, um Informationen automatisch aus Dateien auszulesen, Daten zusammenzuführen oder umzuwandeln. Mit Geoinformationssystemen (GIS) können verschiedene Datensätze kombiniert werden, beispielsweise Messdaten älter als 50 Jahre, um historische Trends zu analysieren.
Drei Lernorte
Die berufliche Grundbildung findet für alle Lernenden an drei Lernorten statt:
Lehrbetrieb (Praxisausbildung)
Der Lehrbetrieb vermittelt die Bildung in beruflicher Praxis und somit die berufsbildungspraktischen Fertigkeiten (Handlungskompetenzen).
Er verfestigt, vertieft und verbreitert die in der Berufsfachschule und in den Überbetrieblichen Kursen erworbenen Fähigkeiten und Kompetenzen durch Umsetzung in produktive Arbeit.
Berufsfachschule (Schulische Bildung)
Die Berufsfachschule ist die zweite Säule in der Ausbildung zum Geomatiker/in und vermittelt die schulische Bildung.
Die schulische Bildung stellt sicher, dass die Lernenden durch den allgemeinbildenden Unterricht, die Fächer der allgemeinen Berufskenntnisse und den Erwerb von Handlungskompetenzen eine breite Basis für die berufliche Tätigkeit in der Geomatik erwerben.
Die schulische Ausbildung erfolgt im Blockunterricht an der Berufsfachschule. Für Lernende aus der Deutschschweiz ist die Baugewerbliche Berufsschule Zürich (BBZH) der zentrale Schulstandort.
Das Unterrichtsmodell ist degressiv aufgebaut und gliedert sich wie folgt:
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Lehrjahr: 12 Wochen
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Lehrjahr: 10 Wochen
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Lehrjahr: 8 Wochen
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Lehrjahr: 8 Wochen
Überbetriebliche Kurse (Ergänzung von Schule und Betrieb)
Zusätzlich zur Schule und dem Betrieb, sind während der Ausbildungszeit drei obligatorische überbetriebliche Kurse (ÜK) zu besuchen. In diesen werden zu verschiedenen Themen ergänzende praktische Fertigkeiten vermittelt.
Siehe auch Lernorte
Berufsmaturität
Bei sehr guten schulischen Leistungen kann während oder nach der beruflichen Grundbildung die Berufsmaturitätsschule besucht und die eidgenössische Berufsmaturität erworben werden. Die Berufsmaturität ermöglicht das Studium an einer Fachhochschule, je nach Studienrichtung prüfungsfrei oder mit Aufnahmeverfahren. Informationen erteilt das Amt für Berufsbildung des jeweiligen Kantons.
Verzeichnis der Berufsbildungsämter
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